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The Harvest. Neuer Film enthüllt die Qualen der Kinderarbeit auf Amerikanischen Farmen

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Trotz der vielen Anstrengungen Kinderarbeit weltweit zu verringern, gibt es in den USA mindestens 230,000 Kinderarbeiter, die Blaubeeren, Tomaten oder Baumwolle pflücken. Die Zahlen der Kinderarbeiter weltweit sind schwankend. Momentan schätzt die UN die Zahl der arbeitenden Kinder auf circa 250 Millionen. In dem neuen Film –The Harvest- von U. Roberto Romano wird Kinderarbeit dort gezeigt wo man sie eigentlich nicht erwartet, in der amerikanischen Landwirtschaft.

Romano verbrachte über ein Jahr damit, die Leben von drei Migrantenfamilien und ihrer Kinder zu dokumentieren. Wie der Film aufdeckt gibt es Kinderarbeit nicht nur in der amerikanischen Nahrungsmittelindustrie, und es ist total legal. Dank eines antiquierten Zusatzes des Labour Standards Acts aus dem Jahre 1938. Der Labour Standards Act ist eigentlich ein Meilenstein des amerikanischen Arbeitsschutzes, mit Inhalten wie der 40-Stunden-Woche und dem Mindestlohn. Die Landwirtschaft wurde allerdings aufgrund des Lebensmittelsystems von damals ausgeschlossen. Zur damaligen Zeit wurde der Großteil der Lebensmittel noch auf familiengeführten Farmen hergestellt. Die Ausnahme war für Familien gedacht, die ihre Kinder als Unterstützung auf den Farmen brauchten.

Die 230,000 Kinder, die heute noch in der US-Landwirtschaft arbeiten, helfen nicht auf Familienhöfen. Stattdessen helfen sie und ihre Familien in der industriellen Landwirtschaft und müssen, je nach Erntezeit, durchs Land ziehen um ihren Job nicht zu verlieren. Egal ob Blaubeeren in North Carolina, Tomaten in Florida oder Baumwolle in Arkansas, diese Familien verlassen für einen bestimmten Zeitraum ihr Zuhause und aufgrund von mangelnder Kinderbetreuung nehmen sie ihre Kinder mit sich.

Die größeren Unternehmen würden ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, meint Roberto. Und viele der kleinen Bauern, mit denen er geredet hätte, könnten den Familien das zusätzliche Einkommen nicht ausschlagen, wenn Eltern ihre Kinder mit zur Arbeit bringen.

2009 hat das amerikanische Arbeitsministerium einen Bericht veröffentlicht, der die Produkte die durch Kinderarbeit weltweit hergestellt werden dokumentiert. Der Bericht listet eine Unzahl von Produkten aus über 45 Nationen weltweit auf. Die USA sind nicht darunter. Laut Roberto gäbe es dutzende Waren aus diesem Bericht, die mit Kinderarbeit in den USA hergestellt werden. Der Regisseur hofft, dass sein Film die wachsende Debatte über die Landwirtschaft weiter anstachelt.

Link zum Artikel (englisch)

Homepage des Films (englisch)

Bericht des amerikanischen Arbeitsministeriums über Kinderarbeit (2009)




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2 Gedanken zu „The Harvest. Neuer Film enthüllt die Qualen der Kinderarbeit auf Amerikanischen Farmen“

    1. Hallo, der Film ist bisher lediglich in Englisch und Spanisch erschienen. Erhältlich ist er bei vielen verschiedenen, amerikanischen Anbietern in Amazon.

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