Durch eine Initiative konnte dieses Jahr die Kinderarbeit auf den Zuckerrohrfeldern in Bolivien um 90 Prozent reduziert werden. Die Initiative wurde in Zusammenarbeit mit UNICEF, der ILO, der bolivianischen Regierung und privaten Unternehmen durchgeführt.
Der produzierte Zucker ist nun mit Hinweisen auf den Packungen versehen, die angeben, dass keine Kinderarbeit zur Herstellung des Zuckers hinzugezogen wurde.
Mehrere Kontrollen auf über 300 Zuckerrohrfeldern in der Region Santa Cruz zeigten, dass die Initiative bisher erfolgreich war. Auf den meisten Farmen wurden keine Kinder mehr entdeckt. Gary Rodríguez vom bolivianischen Außenhandelsministerium gab bekannt, dass es ein großer Erfolg sei, dass die Kinderarbeit auf den Zuckerrohrfeldern dieses Jahr um 90 Prozent reduziert werden konnte.
Laut dem bolivianischen Statistikinstitut arbeiten jedoch nach wie vor 848.000 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren auf Zuckerrohrplantagen und im Bergbau. Das heißt, dass diese Minderjährigen in den schlimmsten Formen von Kinderarbeit beschäftigt sind. Im Fall der Zuckerrohrernte arbeiten die Kinder oftmals mit ihren Eltern zusammen während der 6-monatigen Erntesaison. Meist leben sie dabei in menschenunwürdigen Unterkünften, die Arbeits- und Gesundheitsstandards sind ebenfalls sehr gering.
Vor allem Kinder aus indigenen Familien sind von der Kinderarbeit betroffen. Oftmals erhalten die Kinder für ihre Arbeit nicht einmal Geld und können keine Schule besuchen.
Meiner Meinung nach hat Bolivien noch einen sehr weiten Weg vor sich, wenn das Land Kinderarbeit komplett abschaffen will. Trotzdem denke ich, dass die Reduzierung der Kinderarbeit auf den Zuckerrohrfeldern als Teilerfolg angesehen werden kann.