Am 22. August müssen sich neun mauretanische Aktivisten gegen Sklaverei vor einem Gericht wegen Rebellion verantworten. Die neun Protestanten hatten vor dem Polizeigebäude in der Hauptstadt Nouackchott gegen die Freilassung einer vermutlichen Sklavenhalterin protestiert. Der Frau wurde vorgeworfen ein zehnjähriges Mädchen als Sklavin gehalten zu haben. Das Mädchen war zum Zeitpunkt der Entlassung als vermisst gemeldet.
In Mauretanien wurde die Sklavenhaltung zwar 1981 offiziell abgeschafft, allerdings ist sie noch heute weit verbreitet. Ein Gesetz, das Versklavung mit zehn Jahren bestraft, wurde 2007 vorgestellt, ist allerdings immer noch nicht in Kraft. Die Menschenrechtsorganisation Anti-Slavery International geht von ca. 600,000 Sklaven in Mauretanien aus. Darunter auch viele Minderjährige.
Die Staatsanwaltschaft fordert für die friedlichen Demonstranten nun Haftstrafen zwischen 2 und 3 Jahren. Die Verteidigung fordert Freispruch.
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