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Burma: Ehemaliger Kindersoldat ersucht Unterstützung für die Wiedervereinigung mit seiner Familie

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Hein Min Aung (26) ist diesem Monat in die USA eingeladen worden, um amerikanischen Politikern über seine Zeit als Minensucher in der burmesischen Armee zu berichten. Gegenwärtig lebt Aung als Kriegsflüchtling in Neuseeland. Sein Ziel ist die Wiedervereinigung mit der Familie in Burma.

Aungs Leidensgeschichte begann, als er auf dem Weg in sein Heimatdorf Pyay von einem Militärtransporter aufgelesen wurde. Die Soldaten brachten den Jungen in ein Militärcamp, in welchem sich bereits einige hundert weitere Kinder befanden. Dort wurde er gezwungen, ein Dokument zu unterzeichnen, welches ihn als volljährig auswies. Anschließend startete Aungs Training, bei dem ihm der Umgang mit Schusswaffen und Landminen sowie gegen die Rebellen gerichtete Propaganda gelehrt wurde.

Nach zwei Jahren, in denen er als Minenräumer, Lastenträger und Frontkämpfer sowie als Einweiser für jüngere Kindersoldaten diente, entschloss er sich zur Flucht. Erleichtert wurde ihm diese Entscheidung durch die drakonischen Strafmaßnahmen innerhalb des Lagers sowie dem sadistischen Vorgehen der Militärs gegenüber der Bevölkerung. Als Schlüsselmoment beschreibt Aung den Fall eines befreundeten Kindes, welches beim Entschärfen einer Mine schwer verletzt wurde, als der Sprengstoff vorzeitig detonierte.

Überzeugt davon, dass ihn früher oder später das gleiche Schicksal ereilen würde, nutzte er eine Unachtsamkeit seiner Häscher, um unbemerkt aus dem Lager zu entkommen. Nachdem er drei Stunden ohne Pause gelaufen war, erreichte er mit der thailändischen Grenze erstmals sicheres Gebiet. Drei Monate nach seiner nervenaufreibenden Flucht beantragte er dort gemeinsam mit zwei weiteren ehemaligen Kindersoldaten den Flüchtlingsstatus der Vereinten Nationen. Nachdem ihm dieser verliehen wurde, reiste Aung nach Neuseeland, wo er gegenwärtig als Erntehelfer arbeitet.

Als sein vorrangiges Ziel beschreibt der ehemalige Kindersoldat die Wiedervereinigung mit seiner Familie. Als Erstgeborener sieht er sich in einer besonderen Verantwortung, für seine Eltern und jüngeren Geschwister Sorge zu tragen. Bisher konnte er nur mit Hilfe des Roten Kreuz’ Briefe und Fotos mit seiner Familie austauschen. Nun hofft er auf Unterstützung durch die neuseeländische Aktivengruppe Burma Campaign, welche ihn weltweit mit politischen Funktionären zusammenführt, die Aung dann um Hilfe bitten will. Seit zwölf Jahren wartet er jetzt auf eine Gelegenheit, seinen Eltern wieder gegenübertreten zu können.

 

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