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Thailand: 6 burmesische Kinder gerettet

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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Die thailändische Polizei hat am Dienstag sechs burmesische Kinder aus den Händen einer Menschenhändlerbande in der Stadt Chiang Mai im Norden Thailands gerettet. Drei Burmesen, zwei Frauen und ein Mann, wurden wegen des Verdachts auf Menschenhandel verhaftet. Den Verhafteten wird vorgeworfen, sexuellen Missbrauch begangen zu haben und die Kinder zum Betteln gezwungen zu haben. Eines der Kinder war erst vier Jahre alt. Laut der Polizei laufen die Untersuchungen noch, die Verdächtigen, Tin Ngwe (57), Shwe Kyi (54) and Ma Cho (47), werden zurzeit verhört. Der Polizist Hsaiphim Tijarat sagt im Interview, dass der Fall an ein Gericht übergeben werden soll, sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind. Tin Ngwe sagt aus, dass er ursprünglich aus der Bago Region in Burma stammt, 2010 jedoch nach Thailand immigriert sei, da er hoffte dort mehr Geld verdienen zu können. In Burma hatte er als Müllsammler gearbeitet, bevor er mit seiner Frau, Shwe Kyi, die auch am Dienstag verhaftet wurde, nach Thailand kam. Er erzählt, dass sie am Dienstag aufwachten, nachdem etwa 30 Polizeibeamte in ihr Haus eingebrochen waren und sie umzingelt hatten. Tin Ngwe beschwert sich, dass er angeklagt wird, eins der Mädchen sexuell belästigt zu haben, obwohl das Mädchen doch seine Enkelin sei. Dem fügt er hinzu, dass all die Kinder Verwandte von ihm seien, um die er sich in Thailand gekümmert hätte.

Das Mädchen, von dem die Rede ist, ist Wai Mon Oo, 18 Jahre alt. Sie erzählt der Polizei, dass sie sich mit Tin Ngwe und Shwe Kyi ein Haus geteilt habe. Wai Min Oo berichtet, dass sie vor zwei Monaten geflohen sei, bevor sie eine Beschwerde bei den Behörden einreichte. Die anderen Kinder sind laut Polizeiangaben vier, sechs, sieben, 16 und 22 Jahre alt, wobei das 22-jährige Opfer eventuell die geistige Reife eines Kindes haben könnte. Zurzeit sind die Kinder in dem Kinder- und Familienasyl der Provinz Chiang Mai, wo sie medizinisch betreut werden und ihre Verwandtschaft mit den Angeklagten geklärt werden soll. Die Leiterin des Asyls, Mingkwan Weerachart, teilt mit, dass die Kinder gezwungen wurden, betäubende Drogen oder Medikamente einzunehmen, um mehr Mitleid beim Betteln zu erregen. Außerdem kündigt sie an, dass die Kinder nach Beendigung des Falls zurück in ihre Heimat gebracht werden sollen. Mingkwan Weerachart fügt hinzu, dass der Handel mit Kindern zugenommen habe, vor allem auch aus Nachbarländern wie beispielsweise Laos. Die Angeklagte Ma Cho betont jedoch, dass die Kinder definitiv keine Opfer von Menschenhandel seien. Tränenreich argumentiert sie, dass sie betteln würden, weil sie so arm seien, keine Arbeit und damit auch kein Einkommen hätten. Wenn sie in Menschenhandel verstrickt wären, so wie die Polizei behauptet, dann wären sie wohl kaum so arm, dass sie betteln müssten um zu überleben. Ma Cho sagte aus, dass ihr eigenes Einkommen durch die Bettelei zwischen 200 und 500 Baht läge (umgerechnet etwa 4,70 bis 11,70 Euro). Sie würde normalerweise in der Gegend des Nachtbasars in Chiang Mai betteln, eine Gegend, die bei Touristen sehr beliebt ist.

Schon Mitte Juni waren 15 burmesische Kinder der Polizei übergeben worden, die verdächtigt wurden, Opfer von Menschenhändlern zu sein. Die Behörden fanden jedoch heraus, dass die Kinder illegale Immigranten waren. Folglich wurden sie abgeschoben.

Die Webseite HumanTrafficking.org gibt die Schuld für das Ausmaß des Menschenhandels in Burma dem wirtschaftlichen Missmanagement und dem Fehlen guter Zukunftsaussichten. Laut der christlichen Hilfsorganisation World Vision, die in Thailand aktiv ist, werden Burmesen in viele asiatische Länder verschleppt, beispielsweise nach China, Bangladesch, Malaysia, Korea und Macao, allerdings sei das häufigste Ziel Thailand.

Quelle: Artikel auf The Irrawaddy (nicht mehr verfügbar)




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