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Indien: 9 Mädchen gerettet

In einer groß angelegten Aktion gegen Kinderhandel konnte die indische Polizei in Delhi neun Mädchen befreien und einen Hauptakteur des indischen Kinderhandels festnehmen. Eine Einheit der Polizei, die auf Fälle von Menschenhandel spezialisiert ist, hatte die Büros einer Stellenvermittlung in Delhi durchsucht und dabei drei Mädchen gerettet und den Eigentümer festgenommen. Der 41-jährige Eigentümer Munna Chaudhary wurde nach seiner Verhaftung mehrmals befragt. Dabei gab er an, diese Stellenvermittlung seit 6 Jahren zu betreiben. Die Mädchen habe er durch Vermittler aus ländlichen Gebieten Assams erhalten, und sie, nachdem sie nach Delhi gebracht wurden, als Haushaltshilfen weitervermittelt. Chaudhary wurde unter dem Jugendschutz-, Kinderarbeitsgesetz und Strafgesetzbuch vorläufig festgenommen.

Im Rahmen der Ermittlungen gegen Munna Chaudhary konnten sechs weitere Mädchen gerettet werden. Alle Kinder hatten keinerlei Wissen über den Verbleib ihrer Bezahlung und äußerten den Wunsch nach Hause zurückzukehren, da sie keinerlei Kontakt zu ihren Eltern hatten, nachdem sie in Delhi angekommen waren. Bei weiteren Untersuchungen fand die Polizei heraus, dass die Vermittler die armen Eltern der Kinder kontaktiert hatten und ihr Vertrauen gewonnen hatten, indem sie eine bessere Zukunft für die Kinder und Einkommen durch das Gehalt versprochen hatten. Nachdem die Vermittler die Kinder nach Delhi gebracht hatten, wurden sie an die Stellenvermittlungsagentur weitergeben.

Die Vermittler haben pro Mädchen 12 000 Rupien (umgerechnet etwa 190 Euro) von Chaudhary erhalten. Die Stellenvermittlung wiederum hat dann jeweils zwischen 20 000 und 25 000 Rupien (ca. 315 – 395 Euro) von den Arbeitgebern verlangt, bei denen die Mädchen als Haushaltshilfen tätig waren. Anschließend hat die Vermittlung auch die Gehälter der Kinder eingesammelt, die aber jedoch nie bei den Eltern der Mädchen ankamen.

Die Polizei sagte, dass Chaudhary ein großer Fang war, da er einer der wichtigsten Menschenhändler zwischen Assam und der Hauptstadt Delhi sei. Die Schuld für die Existenz solcher Menschenhändler liege in Koordinationsproblemen der indischen Staaten.

 

Link zum Artikel (englisch)




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