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Barry Callebaut: Schokoladenimperium mit Rissen

Der Schweitzer Schokoladenkonzern Barry Callebaut hat im Jahr 2010 exzellente Umsatzergebnisse erzielt; trotzdem kauft er seinen Kakao von den Kakaoplantagen Westafrikas, auf denen Kinder arbeiten. Der Konzern setzt auf eine integrierte Strategie und deckt mit seinen Produkten, von der Kakaobohne bis hin zur hochwertigen Confiserie, die ganze Palette im Bereich Kakao/Schokolade ab. Und das in immer mehr Ländern. Um seine Stellung als Weltmarktführer zu sichern, dringt der Konzern mittels Lieferverträgen und Firmenkäufen in Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien vor. Für die Konsumenten ist die Herkunft der Schokolade nur wenig transparent. „Nur Kenner können diese Produkte identifizieren, da sie häufig nicht unter dem Brand von Barry Callebaut verkauft werden“, sagt Patrick Zbinden, Experte für Schokoladenprodukte. Dem Unternehmen haftet des Weiteren ein bitterer Nachgeschmack an. Barry Callebaut steht, ebenso wie andere Branchenvertreter, nach wie vor in der Kritik, in Westafrika von Kinderarbeit zu profitieren. Das Ausmaß der Kinderarbeit ist erschreckend. Das Internationale Institut für Landwirtschaft in Tropenländern (IITA) nannte nach einer Studie eine Anzahl von 250.000 Kinderarbeitern auf Westafrikanischen Kakaofarmen. Link zum Artikel
Schokoladenhersteller hatten sich bereits 2001 im Harkin-Engel-Protokoll dazu verpflichtet die schlimmsten Formen von Kinderarbeit, Kinderhandel und Zwangsarbeit von Erwachsenen auf den Kakaofarmen in Ghana und der Elfenbeinküste bis 2005 zu beseitigen. Seitdem habe sich aber wenig geändert. Zwar konnte festgestellt werden, dass einige Produkte zertifiziert worden sind, dies mache allerdings nur einen Anteil unter 5% der gesamten Produktion aus. „Leider kann kein Unternehmen missbräuchliche Kinderarbeit in einem Land der Dritten Welt gänzlich ausschließen“, so Jürgen Steinemann, CEO von Barry Callebaut. Dennoch betont er die Wichtigkeit der Ethik in der Kakaoindustrie. Das Unternehmen fördert in verschiedenen Ländern Schulprojekte, um die Kinder zu unterstützen. Patrick Zbinden sieht das Label von Max Havelaar als wirksamstes Mittel gegen Kinderarbeit. Dessen Auflagen garantieren für fairen Handel und es hat bereits bei Bananen sowie Kaffee für eine anerkannte Verbesserung der Arbeitsbedingungen gesorgt.




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