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Blutdiamanten aus Simbabwe wieder auf dem Markt

Die Nachfrage nach Diamanten steigt nach der Wirtschaftskrise wieder an: Neben dem weltweit größten Importeur USA zeigen Indien und China großes Interesse an Diamanten. Experten gehen sogar davon aus, dass China in der nächsten Dekade die USA als größten Diamantkonsumenten ablösen wird. Trotz der steigenden Nachfrage erhöhen die führenden Produzenten wie De Beers, Alrosa und Rio Tinto allerdings nicht ihre Produktion- aus Angst vor Preisverfall. Hier steuert nun der World Diamond Council gegen, indem er Simbabwe wieder erlaubt hat, Diamanten aus seinen Marange-Minen zu exportieren. Jahrelang war Simbabwe beschuldigt worden, Menschenrechtsverletzungen und Korruption in den Minen walten zu lassen, was schließlich 2008 zu einem Verbot des Diamanten-Exports führte. Die internationale Regulierungsbehörde beschloss nun, nach zwei freigegebenen Auktionen, dass sich die Bedingungen in den Marange-Minen auf einen Minimalstandard verbessert hätten. Kritiker prangern allerdings an, dass die Regierung lediglich den Diamantenhandel von Rebellengruppen verboten hat, Menschenrechtsverletzungen aber weiterhin nicht bekämpft würden.
Das US-amerikanische Rapaport Diamond Trading Network, eines der größten überhaupt, will den Bann simbabwischer Diamanten beibehalten. Menschenrechtsaktivisten hatten 2006 bereits von erzwungener Arbeit, Kinderarbeit, Schmuggel und Korruption berichtet. Der simbabwische Minister für Minen, Obert Mpofu, erklärte in einem Interview, dass Simbabwe bei einem Bann durch die USA seine Diamanten eben an andere Länder wie China, Russland oder Malaysia verkaufen werde. Und genau dies ist geschehen: Indische Händler haben bei einer Auktion 83% aller Marange-Diamanten im Wert von 38 Millionen US-Dollar gekauft. Wenn der Export so erfolgreich weitergeht, wird Simbabwe bald 1,7 Billionen US-Dollar im Jahr mit seinen Blutdiamanten verdienen können. Link zum Artikel (englisch)




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Ein Gedanke zu „Blutdiamanten aus Simbabwe wieder auf dem Markt“

  1. Es passieren wirklich grausame Verbrechen bei der Förderung und dem Handel mit Edelsteinen. Gerade von den solventen Käufern solcher Produkte muss man wirklich erwarten können, dass sie sich auch für die Herkunft der funkelnden Ware interessieren – und nicht nur für deren Glanz.

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