Die 15jährige Thet arbeitet 14 Stunden täglich in einer Bekleidungsfabrik in Rangun, sieben Tage die Woche, für umgerechnet 35 US$ im Monat. „Unter einem Dach zu arbeiten ist besser, als auf den Reisfeldern in der Sonne oder im Regen. Ich fühle mich hier nicht erschöpft“, so Thet. In der Sekundarstufe wurde sie von ihrer Mutter aus der Schule genommen, um ihre jüngere Schwester zu betreuen. Nachdem die Mutter gestorben war und der Vater die Familie verlassen hatte, war sie gezwungen, auf den Reisfeldern zu arbeiten, um den Lebensunterhalt zu sichern, konnte aber ihre Großmutter überzeugen, sie in eine Bekleidungsfabrik zu schicken, in der auch schon ihre Tante arbeitete. Die Arbeitsbedingungen in vielen Fabriken lassen sich nicht mit den ILO-Standards bezüglich Gesundheit, Sicherheit, Kinderarbeit, Arbeitszeiten und Entlohnung in Einklang bringen. Obwohl die ILO in Myanmar durchaus präsent ist, ist sie an strenge Auflagen der Militärregierung gebunden und konzentriert sich hauptsächlich auf die Themen Zwangsarbeit, Kindersoldaten und das Recht auf Versammlungsfreiheit, so Steve Marshall, ILO-Beauftragter in Rangun. Er spricht von einem Zwiespalt: „Wir haben eine Menge Erfahrung, die wir unterstützend einbringen könnten, aber aufgrund der momentanen Rechtssituation sind uns die Hände gebunden.“ Thet träumt unterdessen davon, wieder die Schule besuchen zu können: „Ich vermisse meine Schulfreunde. Wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich lernen wollen.“ Link zum Artikel (englisch)
Kinderarbeit in Myanmar
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- von earthlink e.V.
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