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Ex-Kindersoldat Samuel: „Du musst ein Krieger sein“

Samuel hat während des angolanischen Bürgerkrieges seine gesamte Familie verloren und war gezwungen, sich als Kindersoldat durchzuschlagen. Damals war es ein Tag, der sein ganzes Leben veränderte. Der heute 21-Jährige berichtet, dass er an diesem Tag von der Schule nach Hause kam und Rebellen sein Heimatdorf überfallen hatten. Das ganze Dorf Andulo (im Zentrum Angolas) wurde niedergebrannt und machte die 300 Bewohner, bei denen es sich fast ausschließlich um Bauern handelte, zu Flüchtlingen im eigenen Land. Auch von Samuels Eltern und seinen Brüdern fehlte jede Spur. Der überlebenden Dorfbevölkerung blieb nichts anderes übrig, als ins nächste Dorf zu flüchten und damit verlor Samuel auch das Recht, Kind zu sein. „Wir nahmen die Gewehre, meistens AK 47, von den Toten und versuchten, uns und unser Dorf vor den Rebellen zu schützen“. Samuel erzählt er hatte keine andere Wahl, als zusammen mit Gleichaltrigen zur Verteidigung zur Waffe zu greifen. Link zu sueddeutsche.de
Wie viele Kinder von der angolanischen Armee oder von Truppen der Rebellen als Kindersoldaten missbraucht werden, ist nicht ganz klar. Abubakar Sultan, der bei Unicef für das Kinderschutzprogramm verantwortlich ist, schätzt die Zahl der ehemaligen Kindersoldaten im Jahr 2003 jedoch auf 8000, wobei diese Schätzung wahrscheinlich zu niedrig ist. Heute kämpfen nach Angaben der Vereinten Nationen etwa 300.000 Kinder weltweit in etwa 17 Konflikten für bewaffnete Gruppen. Samuel hatte jedoch das Glück, dass er im Winter 2001, mit 13 Jahren, Angola verlassen konnte, um bei einem Onkel nahe München zu leben. Auch wenn er nie wirklich schwer verwundet wurde, haben die Erfahrungen und Erlebnisse in Angola tiefe seelische Narben bei ihm hinterlassen. Der Ex-Kindersoldat hat aber einen geeigneten Weg gefunden, um seine Erfahrungen zu verarbeiten. Als Rapper unter dem Pseudonym „Kindoc“ behandelt er in seinen Texten die Liebe und das Leben, aber auch Afrika und seine Vergangenheit als Kindersoldat. Samuel sagt: “Ich kann meine Gefühle so am besten ausdrücken.“




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